Breaking: Best.Hotel.EVER

Eigentlich wollten wir ein Kühlhaus besichtigen. Gelandet sind wir in einem Hotel-Traum.
Die Geschichte geht so: Basis für den Erfolg im Fleischhandel war die Möglichkeit, Fleisch zu kühlen und zu lagern, damit es dann per Schiff transportiert werden konnte. Zu diesem Zweck wurden grosse Kühlhäuser errichtet wie dieses hier in Puerto Natales, in dem über 850000 Tonnen Fleisch gekühlt und gelagert werden konnten.
Wir lesen auf einer Postkarte davon, dass man diese inzwischen stillgelegten historischen Hallen besichtigen könne. Spannend, also nix wie hin.
Bei der Anfahrt sind wir etwas irritiert. Das Tor ist verschlossen. Etwas weiter oben gibt es eine zweite Einfahrt, die zu einem Hotel führt. Da wollen wir uns nach dem Museum erkundigen, also folgen wir dem Wegweiser zur Reception. Wir betreten eine Wellblechscheune. Unsere Irritation wird grösser. Im Schuppen stehen etwa 6 blitzblanke weisse Geländefahrzeuge mit dem Namen des Hotels. Ganz hinten in der Scheune hats eine geräumige Glaskabine – die Reception. Da gehen wir hin und erfahren: das Museum gibt es nicht mehr. Aus der Fleischkühlfabrik wurde ein Hotel der gehobenen Kategorie. Ob wir denn trotzdem einen Blick werfen könnten? … Klar, kein Problem, bitte sehr.
In Faserpelz und Jeans betreten wir ein kleines Polybähnli. Wir waren den ganzen Tag auf staubigen Pisten und haben noch nicht geduscht. Immerhin haben wir die Trekking-Schuhe im Auto gelassen.
Die Standseilbahn bringt uns an die richtige Reception. Oben war nur der Vorposten. Und wir staunen: die ganze Kühlfabrik wurde ausgehöhlt und innen komplett neu zu einem Hotel gestaltet. Dabei wurden aber die alten Maschinen und Räume erhalten. Wir dürfen alles besichtigen. Die Hotelgäste gehen auf dem Weg in ihre Zimmer durch den alten Heizungs- und Maschinenraum. Heizung? In einem Kühlhaus? Ja, denn Kühlen mit Ammoniak braucht Energie. Die Energie kommt von einem Generator und dieser wurde mit Dampf betrieben. All das kann man noch anschauen, die schweren Geräte werden als Teil des Hotels liebevoll ausgestellt.
Wir gehen in die Bar. Diese befindet sich in einer ehemaligen Lagerhalle. Uns erwarten alte Backsteinwände, ein riesiger offener Kamin, in dem ein Feuer brennt. Dazu bequeme Sofas und Lederstühle direkt aus dem Antiquitätenladen. Unglaublich schön! Darauf einen Pisco Sour!
An die Bar angrenzend der Speisesaal. Einladend! Also beschliessen wir – trotz unseres Aufzugs – zu bleiben und zu essen. Das Essen ist göttlich. Der Wein natürlich auch. Wir können uns nicht sattsehen an all den liebevollen Details. Überall Gegenstände, Nippes und Fotos aus der alten Fabrik. Unglaublich, was wir da entdeckt haben. Und eigentlich wollten wir nur ins Museum ;-)
Der Name des Hotels: THE SINGULAR. Einzigartig

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