Mobiler Untersatz

Die nächsten Wochen sind wir mit dem Auto unterwegs. Und zwar mit einem Riesendings. Und das kam so:
Wir haben etwas spät mit der Suche nach einem Auto begonnen. Im Dezember. Und weil hier in Patagonien grad Hochsaison ist, war schon alles ausgebucht. Zumindest in unserer Kategorie. Wir wollten ein normales Auto mit einem Kofferraum, in dem unsere Rucksäcke Platz haben. Wenn möglich eines, mit dem man nicht bei jedem Schlagloch den Boden küsst. Wie gesagt: keine Chance in Bariloche.
Da kam Paola die Idee: Fragen wir doch in Chile an. Gesagt getan, kein Problem. Hier in Puerto Montt hatte es noch einige Modelle. Rund halb so teuer wie in Argentinien. Dafür doppelt so gross.
So kam es, dass wir jetzt kein normales Auto fahren, sondern einen Toyota 4 Runner 4×4 mit soviel Platz, dass wir darin ein zelt aufbauen könnten. Jenusode. Damit kommen wir sicher überall hin. Und die Vormieter haben wir bei der Übergabe gleich auch noch getroffen: die haben ein neues Reserverad samt Werkzeug gekauft. Da sind wir also auf der sicheren Seite.

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft

In den letzten 2 Tagen haben wir ein paar Kilometer hinter uns gebracht. Nachdem wir das Wasser per Schiff ja schon ausgiebig erkundet hatten, flogen wir gestern Morgen von BA nach Bariloche.
Wieder mal hat sich bestätigt, dass Fliegen nicht die schönste Art des Reisens ist. Der Flug war dabei nicht das Problem, der war kurz und soweit ganz angenehm. Aber: Mitten in einem Wolkenbruch morgens um 5 aufstehen und zum Flughafen fahren ist schon mal ein schlechter Start in den Tag (ohne Kaffee, wohlgemerkt). Dann quer durch die Check-In-Halle mit Sack und Pack anstehen um schliesslich wie Schlachtvieh zum Schalter geschleust zu werden, ist schlichtweg entwürdigend (immer noch ohne Kaffee und nebendran gibts drei leere Schalter für die vereinzelten 1. Klass-Kunden). Dann durch den Safety-Check, wenigstens dürfen wir die Schuhe anbehalten (Inlandflug, warum auch immer die Safety da weniger stark ist). Schliesslich erfahren wir, dass wir wegen Verspätung noch einige Zeit in den unbequemen Flughafenstühlen auf den Einstieg warten müssen (jetzt wenigstens mit Kaffee).
Item: einmal drin gehts dann ruckzuck und wir steigen in Bariloche bei herrlichem Sonnenschein und starkem Wind aus. Vom Flughafen gehts hurtig mit dem Taxi auf der Überholspur zum Busbahnhof. Wir beginnen unsere Patagonienreise im chilenischen Teil und darum müssen wir Argentinien zunächst nochmals verlassen.
Mit dem Bus fahren wir westwärts. Da wir ziemlich müde sind, verpennen wir den Grossteil der Fahrt. An der chilenischen Grenze wird prompt mein Rucksack von einem Drogenhund herausgeschnüffelt. Nicht wegen irgendwelcher komischen Substanzen, sondern wohl weil sich darin bis kurz vor der Grenze noch unser Znacht befunden hat.
Dann weiter über diverse Baustellen. Und weil das alles etwas länger dauert, gibts kurzfristig eine Übernachtung in Osorno. Heute morgen dann die letzte Busetappe zum Flughafen von Puerto Montt, wo wir unser Auto entgegennehmen (dazu morgen dann mehr). Von hier an haben wir nun Zeit, um die patagonische Landschaft zu geniessen.