Sie lagen vor Paranagua
Vorgstern sind wir von Santos nach Paranagua gefahren, unser dritter Hafen in Brasilien und unser letzter vor Buenos Aires – dem Ziel unserer Schiffsreise.
Paranagua ist ein recht stattlicher Hafen. Und doch: seine Kapazität ist begrenzt. Und so hat es denn geheissen: Sorry, ihr dürft noch nicht rein. Kein Anlegeplatz frei. Besetzt.
Nun, was macht man, wenn die Garage voll ist? Man parkiert sein Auto irgendwo in der blauen Zone und wartet, bis ein Platz frei wird. Genauso macht man es auch im Schiffsverkehr. Vor jedem grösseren Hafen gibt es definierte Ankerplätze, wo man sein Gefährt abstellen kann. Und so liegen wir nun seit 48 Stunden vor der Küste vor Anker – zusammen mit rund 80 anderen Schiffen. Quasi in der blauen Zone. Mit dem Unterschied, dass die Parkplätze hier nicht angezeichnet sind. Man ankert sein Schiff da, wo es gerade Platz hat.
Für die Mannschaft waren diese 48 Stunden eine kleine Ruhepause vom Dienst. Natürlich gibt es weiterhin viel zu tun auf dem Schiff, aber da man stillsteht, kann man die Schichten auf Brücke, Deck und im Maschinenraum etwas reduzieren. Der Schiffsmotor ist abgestellt, die vier Hilfsdiesel müssen aber natürlich weiter Strom produzieren, schliesslich brauchen die Kühlcontainer weiter ihren Saft.
So bleibt den Leuten hier aber genug Zeit, um zu schlafen, zu Lesen, DVDs zu schauen. Hinten am Heck wird Basketball gespielt. Der eine oder andere wirft die Angelrute aus und peppt den Menüplan mit etwas Selbstgefangenem auf.
Wir liegen im Liegestuhl, geniessen die Aussicht, lassen uns vom ständig wehenden Wind durchzausen, hören Musik, schauen TV. Was man halt so macht, wenn man auf einem Parkplatz steht…
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