Torres del Paine

Die letzten Tage haben wir in und um Puerto Natales verbracht. Dieses kleine chilenische Städtchen ist das Eingangstor zum Torres del Paine-Nationalpark – ein weiteres patagonisches Highlight. Und es geht noch weiter südwärts.

Nachdem wir in El Chaltén den Fitz Roy und in El Calafate den Perito Moreno bei schönstem Wetter bestaunt und genossen haben, sind wir wieder nach Chile gewechselt und haben uns das dritte Juwel dieser Gegend angeschaut. Der Nationalpark Torres del Paine ist bekannt für die 3 nadelartigen Granitberge gleichen Namens. Dem Namen nach sind das die „Türme des blauen Himmels“. Selbigen haben wir leider nicht gesehen. Nachdem wir nun über 4 Wochen bei absolutem Wetterglück, sprich: Sonnenschein durch die Gegend gefahren sind, mussten wir die letzten 2 Tage mit ein paar Wolken leben. Bei weitem noch kein schlechtes Wetter, bloss haben wir die Zinnen halt immer vor gräulichem Hintergrund gesehen. Allerdings sind patagonische Wolken mindestens genauso sehenswert wie die ganze Landschaft. Die heftigen Winde zaubern Formen und Farben in den Himmel, da muss man auf dem Wanderweg manchmal ganz schön aufpassen, dass man vor lauter Hans-Guck-in-die-Luft nicht plötzlich den Boden küsst.

Der Nationalpark hat allerdings nicht nur 3 Granitnadeln zu bieten sondern natürlich auch Gletscher. Und eine Landschaft, die deutlich von Gletschern geprägt wurde. Verschiedenfarbige Gletscherseen zwischen rundgeschliffenen Felsen. Dazwischen kleine Bäumchen und zähe Grasbüschel, die der heftigen Witterung widerstehen. Im Park trifft man immer wieder auf Guanakos, die hiesige Lama-Art sowie Nandus, eine südamerikanische Straussenart. Die Landschaft ist einmal mehr bezaubernd, wenngleich sich zumindest bei mir ein gewisses Sättigungsgefühl einstellt. Wir haben in den letzten Wochen so viele Berge, Gletscher und Seen gesehen, dass es schwer wird, das Niveau hochzuhalten :-)

Bei einem unserer Picknick-Halte sind wir darauf gekommen, dass wir uns momentan auf rund 51° südlicher Breite befinden. Wir werden in den nächsten Tagen noch weiter südwärts fahren. Aufgrund des durchgehend guten Wetters haben wir genug Zeit, um ganz runter nach Ushuaia zu gelangen. Viel weiter südlich kann man eigentlich per Auto gar nicht reisen. Man könnte noch aufs Schiff umsteigen und in die Antarktis schippern – aber das machen wir dann ein anderes Mal.

Damit hat uns unsere Reise von 53° Nord (Hamburg) dann ziemlich genau nach 53° Süd (Ushuaia) geführt. Für Geografen wie mich ein schönes Zahlenspiel. Mit Ushuaia reissen wir auch unseren persönlichen Süd-Rekord: unser südlichster bereister Ort war bisher Invercargill in Neuseeland auf rund 46° Süd. Im Norden kamen wir natürlich schon über Hamburg hinaus. Letztes Jahr in Finnland oder dann noch zu Uni-Zeiten, als ich mit einer Exkursion Spitzbergen (rund 78° Nord) besuchen durfte. Damit wäre der Erdball von Nord nach Süd bereist. Bleiben noch die beiden Pole. Und von Ost nach West haben wir auch noch genug Flecken, die wir noch nicht gesehen haben…

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