Lue zersch wohär dass dr Wind wääit
Der patagonische Wind hat es in sich. Da muss man gut schauen, dass man beim Pinkeln richtig steht.
Heute hatten wir ausgiebig Gelegenheit, uns mit diesem Wind Sturm herumzuschlagen. Wir sind von Ushuaia aus quer durch Feuerland nach Norden zurückgefahren. Zuerst auf der schnellen Teerstrasse, dann ab Rio Grande querfeldein.
Der Wind hat dabei kräftig an unseren 2.5 t Auto gerüttelt. Ein- und Aussteigen war meist ein Kraftakt. Man muss die Türe richtiggehend aufstemmen. Die Staubfahnen der Piste waren teilweise kilometerweit zu sehen.
Landschaftlich gibt es nicht allzu viel zu sehen. Die Gegend ist flach, am Boden trotzen flache, drahtige Grasbüschel dem starken Wind. Sonst wächst hier nix. Ab und zu steht ein Büschel auf, geht ein paar Schritte und kauert sich dann wieder möglichst flach in eine Nische. Das war dann kein Grasbüschel sondern ein Schaf. Von denen hat es viele. Dazwischen ab und zu eine Erdölpumpe. Und das war’s.
Trotzdem oder gerade deswegen ist es toll, durch diese Landschaft zu fahren. Diese Weite, diese Leere…
An der Bahía Inutíl angekommen – der unnützen Bucht – sehen wir Pinguine. Eine Kolonie Königspinguine hat es aus unerklärlichen Gründen hierher verschlagen. Jetzt bleiben sie hier und watscheln ungeachtet des Windes zufrieden herum, während nebendran das Meer schäumt.
Mit diesem starken Wind kann heute Abend die Fähre ans Festland nicht ablegen. Also stranden wir mit vielen anderen in einem Kaff namens Cerro Sombrero. Ein Restaurant, ein Hotel. Und wie immer, wenn es nur eines gibt: grosse Preise, kleine Zimmer und alles schön siffig. Das Bett ist aber sauber, die Heizung funktioniert und so schlafen wir auch in dieser Nacht gut, während draussen immer noch der Wind rauscht.
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