Die Arbeit geht voran

Ich bin ja nicht nur zum Spass hier auf Alicudi. Zum Abschluss meiner Weiterbildung muss ich dieses noch eine Diplomarbeit schreiben. Um die Schreibarbeit etwas zu erleichtern, habe ich gute 10 Kilo Bücher ind den Laptop hierhin geschleppt.

Nun bin ich seit einigen Tagen sehr intensiv am Schreiben. Und der Plan geht auf! Die Arbeit Ist beinahe fertig. Der Blick auf das Meer, die Sonne, der Wind, all das beflügelt richtiggehend und lässt mich auch den Ärger über die unbrauchbare Endnoten-Verwaltung in Word kaum spüren. Die ist noch genau so unbrauchbar wie zur Zeit meiner Uni-Diplomarbeit -und da sind ja inzwischen schon ein paar Jährchen ins Land gezogen.

Item, es läuft rund und wenn alles klappt, dann bin ich am Mittwoch soweit fertig und wir können für die letzten Ferientage noch nach Stromboli gehen, Vulkan gucken!

 

Regen

Bis anhin meinte es die Sonne ja sehr gut mit uns. Diese Nacht nun eine neue Erfahrung: Regen. Viel Regen, begleitet von einem heftigen Wind, der alles wegblies, was nicht niet- und nagelfest war. Alles in allem eine sehr unruhige und kurze Nacht. Wir sind froh, scheint heute morgen wieder die Sonne und wir können wieder in unseren normalen Alicudi-Modus wechseln.

Heute mit etwas mehr Hängematte, denn es gibt ein wenig Schlaf nachzuholen ;-)

Essen wie Gott in Italien

Wer denkt, dass wir auf Alicudi wie Gott in Italien essen, der irrt ein wenig. Zum einen muss Gott auf einem Campinggasgerd kochen und zum anderen muss er mit dem überschaubaren Sortiment aus Carlos Laden zurechtkommen. Klar, das Nötigste und ein bisschen mehr ist vorhanden. Und es erstaunt uns jedes Mal, was Carlo noch aus seinen 3 Regalen hervorzaubert.

Aber alles in allem bleibts dann doch bei Pasta mit Tomaten und irgendwas dazu. Thon, Kapern, Oliven, Gemüse und ab und zu ein Gutsch Rahm (Auch nicht so einfach ohne Kühlschrank)

Fisch gäbe es noch im Angebot, frisch bei Fischer Silvio. Aber leider immer nur morgens. Da müsste Gott die 1560 Treppenstufen runterlaufen und anschliessend wieder rauf. Und dazu ist Gott einfach zu faul…

Sonne

Eben hatte ichs vom Wasser, heute soll es um die Sonne gehen. Zunächst einmal kann ich zufrieden feststellen: davon hat es genug. Wir haben angenehme 26 bis 29 Grad und geniessen den verlängerten Sommer.

Die Sonne ist aber auch in einem anderen Zusammenhang wichtig. Sie ist mein Kraftwerk. Ich schreibe ja an einer längeren Arbeit und brauche dazu meinen Laptop. Die Zeiten einer alten HERMES Baby sind leider vorbei, auch wenn so eine alte Schreibmaschine noch ganz ordlig zum Lebensgefühl hier unten passen würde.

Ich brauche also einen Laptop und der braucht Strom – und den gibt es hier in unserem Haus nicht. Keine Steckdose, kein Generator, nix. Der findige Gadgetliebhaber ordert sich also im Vorfeld der Ferien ein Solarpanel und einen Akku, die er nun jeden Morgen am Boden ausbreitet. Am Mittag ist der Akku voll und der Laptop ist nach der Siesta auch wieder einsatzbereit. So funktioniert das eigentlich ganz gut und ich schreibe hiermit meine erste alternativ-energetisch produzierte Diplomarbeit – echt Bio quasi.

 

Luftige Geschäfte

Kommen wir auf die sanitäre Situation zu sprechen. Wie schon gesagt, Wasser ist relativ knapp hier auf Alicudi. Das wirkt sich natürlich auf unseren Alltag aus. Duschen mit 2 Litern Wasser ist gang und gäbe und problemlos machbar. Abwaschen ebenfalls.

Bleiben noch die kleineren und grösseren Geschäfte. Die erledigen wir mit etwas Abstand zum Haus auf einem Plumpsklo. In einem sehr einfachen Häuschen mit freier Sicht aufs Mittelmeer. Tatsächlich blickt man beim Sitzen runter auf den Hafen, lässt seinen Blick schweifen übers Meer, über die Wolken, über die Nachbarinseln bis hin zum sizilianischen Festland.

Bis man durch einen Gecko aus seinen Gedanken gerissen wird, der plötzlich vor einem von der Decke des WC-Häuschens auf den Boden plumpst. Ein Plumpsklo eben.